Über 120 Jahre prägt die Straßenbahn den Verkehr in Duisburg. Der neue historische Bildband „Die Duisburger Straßenbahn" des Vereins Zeitzeugenbörse Duisburg e.V. dokumentiert die Entwicklung vom ersten Tramwagen 1881 bis zur Inbetriebnahme der U-Bahn-Stationen in der City 1992.
Die Zeitzeugenbörse Duisburg hat dafür aus verschiedenen Archiven und Sammlungen über 200 bisher weitgehend unveröffentlichte Fotografien ausgewählt. Technikfreunde kommen bei Detailaufnahmen der Fahrzeuge, von den dampfgetriebenen ersten Bahnen über die kleinen Holzwagen bis zu den modernen Zügen der 1980er, voll auf ihre Kosten. Der Leser verfolgt die Entwicklung des Streckennetzes zwischen Rheinhausen und Meiderich, Großenbaum und Walsum mit und unternimmt zugleich eine vergnügliche Ausflugsfahrt durch das alte Duisburg.
Sachkundig kommentiert, zeigen die historischen Fotografien die Anfänge der ersten dampfgetriebenen Straßenbahn 1882. Zahlreiche Bilder erinnern an die Elektrifizierung und den Umbau von Rollen- zu Scherenstromabnehmern. Auf faszinierenden Detailaufnahmen verfolgt der Betrachter die technische Entwicklung von den kurzen, hölzernen Tramwagen zu immer längeren und stabileren Zügen mit, bis hin zur Einweihung der ersten Stadtbahn-Tunnelstrecke am 11. Juli 1992.
Kenntnisreich beschreiben die Autoren die Entwicklung des Liniennetzes und der zahlreichen Bahnbetreiber, die sich 1940/41 zur Duisburger Verkehrsgesellschaft zusammenschlossen. Sie erinnern an die Straßenbahn Moers-Homberg, die Düsseldorf-Duisburger Kleinbahn, die Hamborner Straßenbahn, die Continentale oder die Meidericher Straßenbahn.
Der Bildband gibt auf lockere Art Einblicke in den Alltag der Fahrer und Schaffner. Feierlichkeiten sind dabei genauso zu sehen wie Mitarbeiter bei einer Zigarettenpause oder ein Sprengwagen, der in den Sommermonaten für Begeisterung bei den Kindern sorgte.
Die Zeitzeugenbörse Duisburg e.V. wurde 2007 unter dem Vorsitz von Harald Molder ins Leben gerufen. Seither beschäftigen sich die engagierten Heimatforscher
mit der Stadtgeschichte Duisburgs und sammeln Exponate, um die Stadtgeschichte erlebbar zu machen. Sie haben sich bereits mit zahlreichen Publikationen im Sutton Verlag einen Namen gemacht, zuletzt „Duisburg-Großenbaum und Rahm" und „Rheinhausen".
„Die Duisburger Straßenbahn" von Zeitzeugenbörse Duisburg e.V., erschienen im Sutton Verlag, ISBN 978-3-95400-361-7, 19,99 Euro.
Übrigens: Heimatforscher Harald Molder gehört zu den zahlreichen BürgerReportern, die mit ihren interessanten Beiträgen und Bildern das Internetportal des Wochen Anzeigers bereichern: www.lokalkompass.de/ duisburg.