Historische Dokumentationen mit lokalem Bezug liegen im Trend. Das wurde bei der Vorstellung des druckfrischen Bildbandes mit dem Titel „Zeitsprünge - Duisburg Süd“ einmal mehr deutlich. Vor
zahlreichen Besuchern stellte Harald Molder von der Duisburger Zeitzeugenbörse in der Bezirksbibliothek Süd die stadtgeschichtliche Fotodokumentation vor.
Mit dabei war auch Markus Holzhauer vom Sutton-Verlag. Das Erfurter Verlagshaus ist führend im Bereich Lokal- und Regionalgeschichte für den deutschsprachigen Raum. Seit einigen Jahren arbeiten
Harald Molder und das Team der Zeitzeugenbörse mit dem Verlag zusammen.
Seit dem ersten Band über Großenbaum und Rahm, der 2011 erschienen ist, sind auf diese Weise bereits neun weitere stadtteil- oder themenbezogene Bildbände mit historischen Aufnahmen erschienen.
Mit der Reihe „Zeitsprünge“ haben Autoren und Verlag ein neues Format entwickelt. Nachdem im vergangenen Jahr eine gleichartige Dokumentation über die Altstadt erschien, ist der Band über die
Ortsteile des Duisburger Südens, die zum Teil bis zum Jahr 1929 dem damaligen Amt Angermund angehörten, das zweite derartig angelegte Buch.
„Der besondere Reiz dieser Reihe darin besteht, dass den alten Bildern und Ansichten aktuelle Fotos gegenüber gestellt werden, die vom gleichen Standort aufgenommen wurden“, erläutert Harald
Molder.
Während man bei den alten Fotos auf das geradezu unerschöpfliche Archiv von Reinhold Stausberg und weitere privater Zulieferer zurückgreifen konnte, war Fotograf Detlef Schmidt für die akribisch
nachgestellten aktuellen Aufnahmen verantwortlich.
Für die Begleittexte konnten die Autoren auf diverse noch lebende Zeitzeugen zurückgreifen, die die früheren örtlichen Gegebenheiten zumeist noch aus eigener Anschauung kennen. Alle
Süd-Stadtteile, von Bissingheim über Großenbaum bis Serm, finden in der Dokumentation Berücksichtigung.
Schon der Einstieg mit einer doppelseitigen alten Aufnahme, die Schüler der Bissingheimer Volksschule im Jahr 1927 bei der „körperlichen Ertüchtigung“ auf dem Schulhof zeigt, ist ein Volltreffer.
Beim Durchstöbern des Fotobandes erkennt man schnell, dass sich manche Stadtteile gar nicht so stark verändert haben. Deutlich wird das an der „Gartenstadt Wedau“, die ihren Charakter zum Teil
bis heute behalten hat.
Kaum wiedererkennbar ist hingegen die 1910 noch unbefestigte Großenbaumer Allee und das ländliche Huckingen im Bereich der Düsseldorfer Landstraße. Ein späteres Foto zeigt die Straßenbahn, die da
schon 1920 zwischen Duisburg und Düsseldorf verkehrte.
Wie stark sich der Duisburger Süden verändert hat, macht auch das Foto einer weidenden Schafherde auf dem Gelände des heutigen Hüttenheimer Lidl-Marktes deutlich. Die Reaktion der Besucher der Buch-Präsentation zeigte, dass die „Zeitsprünge“ prima ankamen. Man darf sich auf weitere Veröffentlichungen freuen.