Die Zeitzeugenbörse hat ein neues Buch über Neuenkamp und Kaßlerfeld herausgebracht. Alltagsszenen sind darin ebenso zu finden wie Gaststätten, Firmen und eine Dokumentation des Vereinslebens
„Neuenkamp, Dir gilt der Sang! Juchheidi, Juchheida!“: Das Loblied auf Neuenkamp steht im Einband eines neuen Buches über Neuenkamp und Kaßlerfeld.
Fragt man Bürgermeister Manfred Osenger nach den schönsten Stadtteilen der Welt, antwortet er stets mit „Neuenkamp und Kaßlerfeld.“ Ehrensache also, dass er das Vorwort für das neue Buch der Zeitzeugenbörse geschrieben hat. Harald Molder und seine Mitstreiter haben viele alte Aufnahmen gesammelt und sie mit jeder Menge Informationen versehen. „Duisburg-Neuenkamp und Kaßlerfeld in alten Bildern“ ist ein sehenswerter Band über die beiden Stadtteile. Den Grundstock des Materials bildete die Postkartensammlung von Reinhard Stausberg.
Dabei helfen den Zeitzeugen übrigens auch die neuen Medien. In verschiedenen Facebook-Gruppen fanden sich zahlreiche Personen, die noch etwas von früher zu berichten hatten oder alte Fotos beisteuern konnten. „Das ist unheimlich einfach geworden. Wir bekommen oft Aufnahmen aus Nachlässen und dann versuchen wir, etwas über die Orte herauszubekommen“, schildert Molder die Arbeit.
Neuenkamp und Kaßlerfeld waren früher wie heute eng miteinander verbunden. Neuenkamp war früher ländlich geprägt und am Rhein gab es sogar einen Flugplatz. Den zahlreichen Firmen und Geschäften ist ebenso ein Kapitel gewidmet wie den Kneipen, Vereinen oder dem Hafen. „Wir möchten Erinnerungen wecken und diese für die Zukunft bewahren. Es wäre einfach schade, wenn das Wissen von früher verloren geht“, wünscht sich Harald Molder.
Die Bilder zeigen den Alltag, wie die Menschen zum Beispiel auf dem Feld arbeiteten, die Straßenbahnlinie 1 bis nach Kaßlerfeld fuhr oder wie die Kinder an den Rheinwiesen spielten. Oder wie die Karnevalisten von „Schwarz Gelb“ in der „Schwatten Ann“ feierten. „Diese Gaststätte war weit über die Grenzen Kaßlerfelds hinaus bekannt“, heißt es in dem Buch. Eine Chronik, die die wichtigsten Jahreszahlen aufführt, ordnet geschichtliche Daten ein. Der Zahlenstrahl beginnt im Jahre 1275: „Der Rhein ändert seinen Lauf und der Neuenkamp kommt auf dem rechten Ufer zu liegen.“ Im Neuenkamp-Lied heißt es übrigens: „Neuenkampe, Duisburgs Zier, ewige Treue schwör ich Dir.“
Am 19. Juli wird der Bildband präsentiert
- Das Buch „Duisburg-Neuenkamp und Kaßlerfeld in alten Bildern“ (ISBN 978-3-95400-792-9), erschienen im Sutton Verlag, ist ab sofort im Handel erhältlich. In der Reihe sind bereits andere Stadtteile erschienen.
- Am Freitag, 19. Juli, wird es darüber hinaus eine Buchvorstellung der Zeitzeugenbörse beim DRK an der Gablenzstraße 22a in Kaßlerfeld geben. Es werden Bilder gezeigt und Geschichten erzählt. Beginn: 17 Uhr.